Ohrpiercing

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Auf dieser Seite findest du einen Überblick über die verschiedenen Ohrpiercings und die jeweils dazu passenden Stecker und Ringe, die wir anbieten. Worauf du achten solltest, welche Risiken bestehen und was du sonst noch über Ohrpiercings wissen solltest, haben wir hier für dich zusammengefasst...

Das Ohrpiercing - mehr Variation geht nicht

Viele Menschen kommen schon im frühen Kindesalter mit Piercings in Berührung. Am bekanntesten und auch am weitesten verbreitet sind die klassischen Lobe Piercings. Häufig werden diese aber nicht wie andere Piercings mit einer Kanüle, sondern bis heute noch meist mit einer Piercingpistole geschossen. Davon ist aber generell abzuraten. Diese Form des Piercens ist nämlich grundsätzlich unhygienischer, als das Stechen mit einer Nadel, beziehungsweise einer Kanüle und zum anderen wird das Gewebe beim Durchschießen erheblich beschädigt. Das kann dazu führen, dass man noch Jahre später Probleme mit dem Stichkanal bekommt. Es kann immer wieder sein, dass sich das Piercing entzündet und generell sehr lange zum Abheilen braucht. Die professionellste und schonendste Variante ist immer noch das Stechen mit einer Kanüle, in einer sauberen Umgebung. Also immer Finger weg von Piercingpistolen! Aber das Lobe ist viel mehr. Abwandlungen sind das Horizontal Lobe oder Transverse Lobe. Dieses wird anstatt von vorne nach hinten, von rechts nach links durch das Ohrläppchen gestochen. Dieser Vorgang sollte unbedingt mittig im Ohrläppchen erfolgen, da es sonst leicht herauswachsen kann. Der Piercingschmuck ist entweder ein gerader oder auch ein gebogener Barbell. Das Upper Lobe sitzt kurz vor dem Knorpelansatz und dies ist entscheidend für die Bezeichnung, denn alle Piercings des Ohrläppchens bis an den Knorpel heran sind Lobe Piercings.

Ohr-Piercingschmuck

Außergewöhnliche Ohrpiercings

Neben Tragus, Helix, Outer Conch und Co. finden mittlerweile auch besondere Ohrpiercings ihren Weg in die Mitte der "Piercinggesellschaft". Hier findest du eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten im Bereich Ohrpiercings:

Orbital

Ähnlich wie das Industrial verbindet das Orbital zwei Piercings - meist im Bereich der Helix-Falte. Anstatt eines Stabs verwendet man beim Orbital einen Ball Closure Ring oder einen D-Ring als Schmuck.

Rook

Dieses Piercing wird in die innere Knorpelfalte des Inner Helix Bereichs gesetzt. Beim Stechen musst du aufgrund des festen Knorpelgewebes an dieser Stelle mit stärkeren Schmerzen rechnen, als bei anderen Piercings.

Snug

Ob ein Snug-Piercing bei dir möglich ist, hängt allein von der Anatomie deiner Ohrmuschel ab. Das Snug sitzt an der inneren Knorpelauswölbung, die parallel zur Ohrkante verläuft.

Frau mit Piercing oben am Ohr – Snug-Ohrpiercing

Deep Snug / Ragnar Piercing

Eine Abwandlung oder besser gesagt eine Erweiterung des Snug stellt das Deep Snug- oder auch Ragnar Piercing dar. Dabei endet das Piercing nicht wie beim einfachen Snug innerhalb der Ohrmuschel, sondern es wird auch die Ohrkante durchstochen.

UFO

Das UFO Piercing ist keine Piercing Variante an sich, sondern die Verbindung des Helix Piercings mit dem Rook Piercing durch einen Ball Closure Ring. Diese Verbindung zweier Ohrpiercings ist noch relativ selten und gerade dadurch etwas ganz besonderes.

Trimix

Das Trimix verbindet durch einen Ball Closure Ring das Helix, Rook und Anti-Helix Piercing miteinander. Ist das UFO schon etwas Besonderes - das Trimix toppt dessen Seltenheitswert mit Leichtigkeit.

Tragus

Der kleine Knorpel, welcher sich am Anfang des Hörkanals befindet, wird bei dieser Art des Ohrpiercings durchstochen.

Vertical Tragus

Beim Vertical Tragus Piercing wird der Schmuck vertikal durch den Knorpel gestochen. Daher rührt auch die Bezeichnung Vertical Tragus. Als Schmuckstück eignet sich ein Curved Barbell.

Sideburn Piercing – hier wird gestochen

Anti-Tragus Piercing

Beim Anti-Tragus ist es die Knorpelfalte über dem Ohrläppchen, die durchstochen wird. Für alle Arten erhältst du in unserem Shop wunderschönen Piercingschmuck wie den Ball Closure Ring oder einen Stecker.

Conch Piercings

Beim Conch Piercing wird zwischen zwei Varianten unterschieden - dem Inner Conch und dem Outer Conch. Das Outer Conch (auch Shell Piercing oder Upper Sadhu Piercing) wird in die äußere Ohrmuschel gesetzt. Für das Inner Conch wird das Piercing in die innere Ohrmuschel gestochen. Die Platzierung dort kannst du frei wählen.

Frau mit Outer Conch Piercing. Auch bekannt unter den Namen Shell Piercing oder Upper Sadhu Piercing

Daith Piercing

Die Knorpelfalte über dem Gehörgang ist die Stelle, an die das Daith Piercing gesetzt wird. Ob dieses Piercing bei dir überhaupt möglich ist, hängt von der Anatomie deines Ohrs ab, denn diese spezielle Knorpelfalte ist nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt.

Helix Piercings

Für das Helix Piercing wird der Knorpel des äußeren Ohres durchstochen. Die genaue Platzierung des Piercings ist entlang des Helixknorpels frei wählbar, so dass auch eine ganze Reihe Piercings nebeneinander gesetzt werden kann.

Frau mit Piercings oben am Ohr im Venom-Style – zwei Helix-Piercings paarweise angeordnet

Inner Helix

Dieses Piercing wird auch als Anti-Helix oder Forward Helix bezeichnet. Dabei wird der Bereich oberhalb des Tragus durchstochen.

Industrial Piercing

Das Industrial stellt die Verbindung zweier Helix Piercings durch einen langen Stab dar. Ein Industrial Piercing solltest Du nur von wirklich erfahrenen Piercer*innen stechen lassen, da die Stichkanäle der beiden Helix Piercings in einem exakten Winkel zueinander liegen müssen.

Piercing oben am Ohr: Industrial Piercing mit blauem Stab

Lobe Piercing

Das sogenannte Lobe Piercing wird mittig durch das Ohrläppchen gestochen und ist der Klassiker unter den Ohrpiercings.

Flesh Tunnel

Ein Flesh Tunnel ist im Grunde ein gedehnter Stichkanal eines zuvor gestochenen Lobe Piercings. Gedehnt wird dabei mit einem Dehnstab oder eine Dehnschnecke. bei bestimmten Größen kann das Loch auch gepuncht werden.

Rook Piercing

Dieses Ohrmuschel Piercing sitzt in der Anti-Helix Falte. Es ist sozusagen das Gegenstück zum Helix Piercing.

Koteletten Piercing - Sideburn Piercing

Das Koteletten- oder auch Sideburn Piercing wird in die Haut vor dem Tragus gestochen. Wenn Du mit dem Finger den Bereich vor Deinem Tragus fühlst, ist es die Stelle, an der der Tragus ins Gesicht übergeht, bzw. das Hautstück davor.

Wie wird es gestochen

Lass dir zuerst einmal ganz in Ruhe von dem Piercer oder der Piercerin deiner Wahl einige Informationen über den genauen Ablauf des Piercens geben. Wichtig für dich zu wissen ist, was unter Umständen auf dich zukommen könnte und mit welchen Hilfs- und Pflegemitteln du einer möglichen Entzündung vorbeugen kannst. Nach dieser Aufklärung unterschreibst du ein Schriftstück, in welchem du dein Einverständnis dafür gibst, dass dir ein Piercing gestochen wird. Dies ist notwendig, weil im Großen und Ganzen davon ausgegangen wird, dass das Stechen lassen von Piercings unter Körperverletzung fällt. Ohne die schriftliche Genehmigung von dir können Piercer*innen das Stechen nicht vornehmen. Ist dies erledigt, geht es ans Stechen.Gepierct wird meist mit einer speziellen Piercingnadel. Dabei wird die Haut und eventuelles Knorpelgewebe an der gewünschten Stelle durchstochen. Soll der Piercingschmuck im Bereich von Knorpelgewebe angebracht werden, so ist Punchen ebenfalls eine Möglichkeit. Dabei wird Gewebe durch Verwendung einer Biopsienadel ausgestanzt. Möglich ist auch das Punchen in Verbindungen mit dem Dehnen des Ohrloches, dem Einführen eines Schmucks oder um das Loch im Anschluss offen zu lassen. Schmerzen beim Stechen des Ohrpiercing sind meist gering und je nach Stelle kann die Heildauer bis zu einem Jahr betragen. Piercer*innen deines Vertrauens werden dich vor dem Setzen des Piercings genau beraten und dir die jeweilige Methode sowie ihre Vorteile, Nachteile und Risiken genau erklären. Tun sie dies nicht, solltest du dir auf jeden Fall ein anderes Studio für dein Piercing suchen. Egal ob gestochen oder gepuncht wird, der Piercer oder die Piercerin wird sich die betreffende Hautstelle als erstes genau ansehen, um beurteilen zu können, ob solch ein Piercing bei dir anatomisch überhaupt möglich ist. Im Anschluss daran zeichnet er/sie die Stelle, an der sich die beiden Piercingkugeln befinden werden an und wird dich bitten, es dir anzusehen. Wird dein Piercing gestochen, kommt nun die Piercing-Klemme zum Einsatz. Damit fixieren Piercer*innen die Hautstelle, die durchstochen wird. Die beiden angezeichneten Punkte befinden sich nun jeweils innerhalb der Greifringe. Ist der Hautbereich fixiert, geht es ans eigentliche Stechen. Dabei wird die Haut mit einer speziellen Piercingnadel durchstochen und das Schmuckstück mit Hilfe einer Kanüle eingesetzt. Einer der Vorteile des Stechens ist, dass es im Vergleich zum Punchen weniger blutet. Ein Nachteil ist eine längere Heilphase. Von Selbstversuchen ist dringend abzuraten!

Fake Piercing Schmuck fürs Ohr

Für all jene, die kein Fan von Nadeln sind oder keine dauerhaften Löcher in den Ohren haben wollen, gibt es dennoch einen Weg zum stylischen Ohrpiercing: Fake Piercing Schmuck. Dabei handelt es sich, je nach Piercing-Art, die gefaked werden soll, um Klemmringe oder Magnete. Sie sind einfach anzusetzen, spurlos wieder zu entfernen und sehen aus wie echte Piercings. Hast du bereits Lobes, kannst Du ganz ohne Dehnen des Ohrlochs Plugs haben. Fake Plugs sehen im Ohr aus wie echte Plugs, jedoch ist das Zwischenstück, das durch das Ohrläppchen verläuft, genauso dünn wie ein normaler Ohrstecker.

Keine Selbstversuche

Theoretisch gibt es mehrere Wege, um zu seinem Wunschpiercing zu kommen: Selber stechen, schießen oder stechen lassen. Aber Achtung: Finger weg von den ersten beiden Möglichkeiten! Piercings selber zu stechen mag zwar auf den ersten Blick cool und vor allem kostengünstig wirken, doch ist es in Wahrheit sehr leichtsinnig. Egal ob zu Hause oder bei Freunden - ihr werdet niemals die hygienischen Standards erreichen, die für das Stechen eines Piercings notwendig sind. Und wenn man die Kosten für Behandlungen von Fehlern, Entzündungen und sonstigen Folgen bedenkt, kommt ein selbst gestochenes Piercing um einiges teurer, als eines von professionellen Piercer*innen. Der beste und sicherste Weg zum Ohrpiercing ist, wenn du das ganze professionellen Piercer*innen überlässt. Sie wissen genau, wo gestochen werden darf oder muss. In speziellen Studios herrschen die hygienischen Bedingungen, die für eine solche Tätigkeit vorgeschrieben sind und auch das Werkzeug entspricht den gesetzlichen Hygienestandards. Abgesehen davon ist ein professionelles Piercingstudio wohl der einzige Ort, an dem du je nach Art des Piercings, dieses weitgehend schmerzfrei bekommen kannst.

Risiken beim Stechen - Entzündungen und andere Gefahren

Seien wir ehrlich - ein Piercing ist und bleibt eine Verletzung. Und wie jede Verletzung birgt auch ein Piercing Risiken. Bevor du dir Ohrpiercings stechen lässt, solltest du dir über etwaige Risiken und Gefahren bewusst sein und dich gründlich darüber informiert haben. Der Stichkanal des Piercings ist bis zu seiner vollständigen Abheilung eine offene Wunde, die sich entzünden kann. Hat sich dein neues Piercing entzündet, sollte dein erster Weg zurück ins Piercingstudio führen. Das Personal dort ist geschult und verfügt über die nötige Erfahrung, wie mit entzündeten Piercings umzugehen ist. Bitte lass die Finger von Hausmittelchen! Du weißt nicht, ob sie in dieser Situation wirklich helfen. Ein weiteres Risiko bei Ohrpiercings ist der Wildwuchs. Dabei handelt es sich weniger um ein medizinisches, als um ein ästhetisches Problem. Dabei wuchert wildes Fleisch aus der Wunde und kann so unschöne Knötchen und Wülste bilden. Auch das sogenannte Blumenkohlohr zählt zu den Risiken von Ohrpiercings. Durch einen beim Stechen entstandenen Bluterguss verformt sich dabei die Ohrmuschel dauerhaft. Verletzungen eines Nervs, des Knorpel oder eines Muskels können je nach Position des Piercings auch zu den Risiken zählen.

Kosten

Die Preise der Piercings variieren von Piercingstudio zu Piercingstudio und sind manchmal sogar innerhalb der Regionen unterschiedlich. Ohrpiercings liegen meist bei 35 - 45 Euro. Eine Ausnahme bildet hier das Industrial, für welches die Studios zwischen 65 und 80 Euro verlangen. Specials wie beispielsweise das Trimix bekommst du meistens ab ca. 140 Euro. Für genauere Auskünfte kannst du aber einfach in dem Studio deiner Wahl nachfragen.

Pflegehinweise

Wie jedes andere Piercing auch, solltest du natürlich dein frisches Ohrpiercing gründlich pflegen. Erfahrene und professionelle Piercer*innen werden dir kurz vor oder unmittelbar nach dem Stechvorgang eine ausführliche Pflegeanleitung mit an die Hand geben. Grundsätzlich gilt: was Piercer*innen sagen, wird auch gemacht. In der Regel sollten frische Piercings zwei- bis dreimal täglich gereinigt und von Wundflüssigkeit, Schorf und Schmutz befreit werden. Achte darauf, dass du am besten zum Auftragen von Desinfektionsmitteln oder Salben fusselfreie Materialien verwendest, da die Flusen den frischen Stichkanal verunreinigen könnten. Beim Schlafen solltest du möglichst nicht auf dem Ohr schlafen, in dem du das frisch gestochene Piercing trägst. Jede Reizung ist ein potenzieller Faktor für eine Entzündung, die du dringend vermeiden solltest. Zur Heilungsdauer kann man bei der Masse an verschiedenen Ohrpiercing Varianten keine Faustregel aussprechen. Knorpelpiercings brauchen aber grundsätzlich länger zum Abheilen, als jene, die ausschließlich durch Haut gestochen worden sind. Und ganz wichtig: Finger weg von frischen Piercings. Nicht drehen, nicht berühren, nicht hin und her schieben.

Die Schmuckvarianten - Von Stecker bis Ring

Für die schicken Piercings im Ohr können Stecker, Barbells und auch verschiedene Ringe verwendet werden. Meist hängt die Wahl des passenden Schmucks von der Art des Piercings ab. Die meisten Ohrpiercings geben dir die Möglichkeit zwischen vielen verschiedenen Varianten zu wählen. Lediglich beim Industrial besteht der Schmuckeinsatz aus einem langen Stab. Beim Orbital sowie beim Trimix schmückt ein Ring das Ohr. Bei den Steckern, auch Piercing-Stäbe genannt, handelt es sich um Straight Barbells oder, bei der kleineren Variante, um Micro Barbells. Die Piercingringe werden je nach Ausführung als Ball Closure Ring, Segment-Ring oder in der offenen Ausführung als Circular Barbell bezeichnet. Hier sind was den Durchmesser und die Stärke der Ringe und des Barbells betrifft, fast keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist, was dir gefällt und passt. Allerdings solltest du, was den Schmuck-Durchmesser betrifft, klein anfangen. Die Vergrößerung wird dabei durch langsames dehnen erreicht. Diesen Ablauf wird dir der Piercer oder die Piercerin deines Vertrauens genau erklären. Als Erstschmuck werden Barbells empfohlen, da Ringe für die Anfangszeit einen noch zu großen Druck auf den Stichkanal ausüben und so Entzündungen begünstigen können.

Ball Closure Ring, auch als BCR oder Klemmkugelring bekannt. Hier als Variante mit grünem Schmuckstein

Ohrmuschel Piercings – eine Übersicht

Bildernachweis: Sideburn Piercing - hier wird gestochen © aleksandrsb - fotolia.de, Verschiedene Schmuckstücke für Ohrmuschel Piercings © chones - fotolia.de, Verschiedene Arten von Ohrmuschel-Piercings © bertys30 - Fotolia.com, Fake Septum Piercing © bertys30 - Fotolia.com, Frau mit Ohrpiercings im Venom-Style - zwei Helix-Piercings paarweise angeordnet © Axel Bueckert - Fotolia.com, Tragus Piercing © Nobilior - Fotolia.com, Die paarweise angeordneten Piercings dieser Frau eignen sich hervorragend für ein Orbital Piercing © 07photo - Fotolia.de, Ohrmuschelpiercing eine Übersicht © chones - fotolia.de, verschiedene Schmuckstücke für Ohrmuschelpiercings © chones - fotolia.de