Seit vielen Jahren gibt es Piercings und sie erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit. Ob Jugendliche oder Erwachsene, Piercings finden sich in jeder Altersgruppe. Piercings sind gesellschaftsfähig geworden und sie sind in aller Munde. Das Uvula-Piercing sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
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Was ist ein Uvula-Piercing?
Das Uvula-Piercing ist vielen auch als Gaumenzäpfchen-Piercing bekannt. Bei dieser Piercing-Variante handelt es sich um ein äußerst seltenes Piercing, welches von nur wenigen Piercern gestochen wird. Das Uvula-Piericng wird in das Gaumenzäpfchen, der sogenannten Uvula gesetzt. Man könnte meinen, das das Tragen eines Piercing des Gaumenzäpfchens Brechreiz auslösen könnte, doch überraschenderweise ist das nicht der Fall. Lediglich das Stechen dieses unkonventionellen Piercings wird durch den Würgereflex erschwert.
Das Stechen eines Uvula-Piercings
Es wird schwierig sein, überhaupt einen Piercer zu finden, der dieses komplizierte Piercing durchführen wird. Solltest Du dennoch ein Studio finden, welches das Stechen von Gaumenzäpfchen-Piercings anbietet, solltest Du definitiv nach der Erfahrung des Piercers fragen. Denn nur ein erfahrener Piercer ist in der Lage, ein Uvula-Piercing gefahrlos zu setzen. Aufgrund des natürlichen Würgereflexes, der automatisch ausgelöst wird, wenn sich Fremdkörper im Rachenraum befinden, kann es mehrerer Anläufe bedürfen, bis das Piercing letztendlich gestochen werden kann. Denn schließlich sind die Finger des Piercers und auch die Piercing-Zange für den Körper genau das: Fremdkörper. Piercing muss so weit oben wie möglich gesetzt werden, da die Gefahr des Herauswachsens besteht. Bei einem zu tief gesetzten Uvula-Piercing kann zudem die Kugel des Ball Closure Rings (BCR) die Zunge berühren, was ein unangenehmes Gefühl ist und ggf. auch Würgereiz auslösen kann. Ein Umsetzen des Piercings ist dann unumgänglich. Zuerst wird der Piercer Dein Gaumenzäpfchen genau unter die Lupe nehmen und einschätzen, ob es möglich ist, bei Dir ein Uvula-Piercing zu setzen. Im Anschluss daran wird der Piercer testen, wie ausgeprägt Dein Würgereflex ist. Dies wird er durch ein paar Probeläufe machen, bei denen er Dein Gaumenzäpfchen berührt oder auch schon mal kurz die Piercingklemme ansetzt. Dieser Test ist wichtig, da Du Dich während des Stechens des Uvula-Piercings absolut ruhig halten und auch Deinen Würgereiz unter Kontrolle haben musst. Bevor es zum eigentlichen Stechen des Piercings kommt, wird der Piercer Deines Vertrauens Dir eine Gurgellösung geben. Diese Lösung, manchmal auch ein Spray, beinhaltet meist Lidocain und dient zur leichten Betäubung des Zäpfchens und um den Würgereflex etwas zu unterdrücken. Ob das Uvula-Piercing mit oder ohne Betäubung gestochen wird, liegt im Ermessen des Piercers. Nach Begutachten, Testen und evtl. Gurgeln geht es nun ans Stechen. Dazu hält der Piercer Dein Gaumenzäpfchen mit der Piercingzange und durchsticht es mit einer speziellen Piercingnadel. Diese ist nicht gerade, wie eine normale Piercingnadel, sondern um 90 Grad gebogen. Verständlich, willst Du ja nur Deine Uvula und nicht versehentlich noch andere Bereiche in Deinem Rachen gepierct haben. Hat die Nadel Dein Gaumenzäpfchen durchstochen, wird der Schmuck eingesetzt. Dies ist in der Regel ein kleiner Ball Closure Ring von geringer Materialstärke. Stylischen Piercingschmuck findest Du übrigens auch bei uns im Shop. Sicher interessiert Dich jetzt auch noch die Dauer der Heilung. Diese beträgt bei einem Uvula-Piercing ein bis zwei Monate. Da es sich bei der Piercingstelle um Schleimhaut handelt, ist die Abheilung des Gaumenzäpfchen-Piercings meist problemlos und schnell.
An welcher Körperstelle wird das Uvula-Piercing gestochen?
Platziert wird das Uvula-Piercing am Gaumenzäpfchen, welches im medizinischen Bereich Uvula genannt wird. Der Begriff Uvula stammt aus dem lateinischen und bedeutet soviel wie Träubchen. Wahrscheinlich weil es durch das „hängen“ im Rachen entfernt an eine kleine Traube erinnert. Auch in der griechischen Sprache leitet sich Staphyle, wie das Gaumenzäpfchen im griechischen genannt wird, vom Wort Weintraube her. Eine Entzündung des Gaumenzäpfchens wird daher auch Staphylitis genannt. Das Gaumenzäpfchen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Daher ist ein Uvula-Piercing nicht bei jeder Person möglich.
Schmerzen beim Stechen eines Uvula-Piercings
Was die Schmerzen beim Stechen des Gaumenzäpfchen-Piercings betrifft muss man sagen: Ja, es tut weh. Jedoch nur einige Sekunden lang. Manche Piercer betäuben das Gaumenzäpfchen vor dem Stechen leicht, so dass auch dieser kurze Schmerz gut auszuhalten ist. Die Schmerzen in der Zeit nach dem Stechen halten sich in Grenzen. So macht sich das Uvula-Piercing am häufigsten beim Schlucken, Räuspern oder Husten bemerkbar. Jedoch wirst Du vor allem in den ersten Tagen eine Schwellung Deines Gaumenzäpfchens bemerken, welche ab und an doch recht unangenehm sein kann.
Risiken des Uvula-Piercings
Wie jedes Piercing, birgt auch das Gaumenzäpfchen-Piercing Risiken. Diese können in drei Bereiche aufgeteilt werden:
- Risiken während des Stechens
- Risiken nach dem Stechen
- Risiken während des Schlafens
Während des Stechens
Die Risiken während des Stechens eines Uvula-Piercings liegen vor allem darin, dass durch einen unerfahrenen Piercer leicht das Gaumenzäpfchen, der Rachenraum oder der Mundinnenraum verletzt werden können. Auch der natürliche Würgereiz kann für Probleme sorgen, denn dadurch bewegt sich nicht nur das Gaumenzäpfchen, sondern meist der gesamte Kopf- und obere Körperbereich. Dadurch kann es passieren, dass auch ein erfahrener Piercer Probleme beim Stechen des Piercings hat und unabsichtlich etwas verletzt. Ein ebenfalls oft durch den Würgereiz und den damit zusammenhängenden Bewegungen Risiko ist das Verschlucken des Schmucks, sofern dieser während des Einsetzens abfällt. Auch die Nadel kann durch die abrupten Bewegungen während des Würgens in den Rachen gelangen. Umso wichtiger ist ein mit diesem Piercing vertrauter Piercer, denn er weiß, wie er sich in so einer Situation zu verhalten hat um Verletzungen und Co. zu vermeiden.
Nach dem Stechen
Auch die Zeit nach dem Stechen hält so einige Risiken bereit. Zum einen wird das frisch gepiercte Gaumenzäpfchen anschwellen. An sich kein Grund zur Sorge. Doch sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Schwellung nach ein paar Tagen nicht zurückgeht oder unangenehme Ausmaße annimmt. Auch sind Infektionen ein Risiko, welches bei einem Uvula-Piercing bedacht werden sollte. Was Du auch nicht vergessen darfst ist die Möglichkeit, dass der Ball Closure Ring sich ungewollt öffnet und mit der Zeit aus dem Piercingkanal rutscht. Verschlucken des Schmucks zählt somit mit zu den Risiken eines Gaumenzäpfchen-Piercings. Doch nicht nur im Verschlucken des Schmucks steckt eine Gefahr, auch kann der herausgefallene Piercingschmuck im schlimmsten Fall die Atemwege blockieren.
Während des Schlafens
Das Gaumenzäpfchen wird durch den Piercing-Schmuck nach unten gezogen. So verringert das Piercing vor allem während dem Liegen den Luftdurchfluss. Auch ist es möglich, dass der Piercingträger durch das Uvula-Piercing anfängt zu schnarchen.
Fazit
Das Uvula-Piercing ist eines der seltensten Piercing überhaupt. Und wahrscheinlich auch mit eines, der persönlichsten. Niemand sieht, dass man es hat und auch das Stechen ist etwas Besonderes, schließlich ist der Rachen ein Bereich, den sonst nie jemand berührt.
Bildernachweis: Das Uvula-Piercing ist ein Piercing des Gaumenzäpfchens © frimufilms - Fotolia.de