Das Gesicht, der wohl auffälligste Bereich am Menschen. Klar, ist es doch das erste, was man von einer Person sieht. Da ist es nur verständlich, dass immer versucht wird, das Gesicht zu betonen und zu verschönern. Sei es durch einen stylischen Bart beim Herrn oder durch geschicktes Schminken bei der Dame. Neben dem perfekten ersten Eindruck, kann unser Gesicht noch etwas ganz besonderes: unsere Stimmung ausdrücken. An keiner Körperstelle sonst kann man die Gefühle und Stimmungen eines Menschen so gut erkennen, wie im Gesicht. Ob Fröhlichkeit oder Trauer, wie es einem Menschen geht, erkennen wir im Gesicht. Und vor allem beim Lachen fällt ein Bereich ganz besonders ins Auge: Die Wangen. An ihnen erröten wir, wenn uns etwas peinlich ist. Sie treten hervor, wenn wir Lachen. Somit war es nur eine Frage der Zeit, bis das Wangenpiercing das Gesicht schmückte.
Was ist ein Wangenpiercing?
Das Wangenpiercing ist ein Oberflächenpiercing, welches, wie sein Name schon sagt, an der Wange gesetzt wird. Weitere Bezeichnungen für das Wangenpiercing sind Cheek, Cheekpiercing oder auch Dimple-Piercing. Was seine Geschichte betrifft, so ist das Wangenpiercing weniger als Körperschmuck, sondern mehr als Element spiritueller Riten bekannt. So zum Beispiel bei diversen spirituellen Festen in Malaysia. In Ägypten ist eine Art Wangenpiercing als Vorführung von Derwischen bekannt. Und beim Volk der Tupinambá in Brasilien ist das Wangenpiercing bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
Wo wird das Cheek Piercing gestochen?
Das Wangenpiercing oder auch Dimple Piercing zählt zu den Gesichtspiercings und wird somit im Gesicht, genauer gesagt an der Wange gesetzt. Die genaue Stelle befindet sich seitlich vom Mund. Viele Leute haben an der Stelle, an welcher später das Cheek gestochen wird, von Natur aus ein kleines Grübchen beim Lachen. Und genau dorthin wird das Dimple-Piercing gesetzt. Natürlich kannst Du Dir das Cheek-Piercing nur an einer Wange stechen lassen. Doch wird es meistens auf beiden Seiten gesetzt, da so Dein Gesicht nichts von seiner symmetrischen Ausstrahlung verliert.
Wer sollte das Dimple Piercing stechen?
Wie jedes Piercing, solltest Du auch das Wangenpiercing nur in einem professionellen Piercingstudio stechen lassen. Zum einen, weil nur dort die benötigten hygienischen Standards eingehalten werden. Zum anderen, weil die Piercer in einem professionellen Studio die notwendige Erfahrung vorweisen, um Dich fachmännisch beraten und gekonnt sowie sicher piercen zu können. Ein Cheek Piercing ist ein seltenes aber auch risikoreiches Piercing. Darum ist es bei dieser Piercingart äußerst wichtig, dass Du Dich bei der Wahl des Studios und des Piercers genau informierst. So sollte das Studio sauber sein und alle hygienischen Standards wie sterile Piercingutensilien etc. einhalten. Der Piercer sollte bereits Erfahrung mit dem Stechen von Cheek-Piercings haben. Der Piercer sollte Deine Wange vor dem Stechen genau begutachten und durchleuchten. Nur so kann er feststellen, wo Nerven und Arterien verlaufen und so das Risiko zumindest etwas minimieren. Wichtig ist auch die Beratung. Lass die Finger von Piercern, die sich nicht die Zeit nehmen um Dich vorab ausführlich zu beraten und Dich auf mögliche Risiken hinweisen. Auch die Nachsorge sollte Dir der Piercer bereits vor dem Stechen genau erklären. Fassen wir nochmal kurz zusammen. Auf diese drei Punkte solltest Du bei der Wahl Deines Studios/Deines Piercers achten:
- Hygiene
- Beratung
- Erfahrung
Risiken, Schmerzen und Heilung
Fangen wir bei den Schmerzen an. Ja, sich ein Cheek-Piercing stechen zu lassen tut weh und zwar so richtig. Aber mal ehrlich, welches Piercing verursacht beim Stechen keine Schmerzen? Das Stechen dauert nicht ewig und das Ergebnis ist die Schmerzen allemal wert. Von daher: Augen zu und durch. Doch solltest Du bei aller Euphorie die Risiken nicht vergessen. Das Wangenpiercing zählt zu den risikoreichsten Piercings überhaupt, schließlich verlaufen in der Wange wichtige Nerven und Arterien wie der Nervus Facialis oder die Großgesichtsarterie. Werden Arterien oder Nerven verletzt, kann dies zu großen Schäden führen wie beispielsweise zu Taubheitsgefühl oder Beeinträchtigungen der Gesichtsmimik. Dies ist auch der Grund, warum der Piercer Deines Vertrauens unbedingt Erfahrung im Bezug auf Dimple Piercings haben sollte. Denn ein Restrisiko bleibt immer, auch wenn der Piercer gute anatomische Kenntnisse besitzt. Eben aufgrund des hohen Risikos wird nicht jedes Studio/nicht jeder Piercer Dir dieses Piercing stechen. Das Wangenpiercing kann nach dem Stechen langanhaltend und stark anschwellen. Und auch die Heilung ist meist langwierig. So beträgt die Abheildauer eines Cheek-Piercings rund sechs bis acht Wochen.
Was für ein Piercingschmuck kann beim Cheek Piercing eingesetzt werden?
Typischer Schmuck für ein Wangenpiercing ist ein Labretstecker. Dieser wird in der ersten Zeit nach dem Stechen Überlänge besitzen, da Deine Wange in dieser Zeit stark geschwollen sein wird. Lass Dich von Deinem Piercer auch über die Möglichkeit aufklären, das Cheek-Piercing als Dermal Anchor setzen zu lassen. Das sieht genauso schick aus, ist aber zumindest ein kleines bisschen weniger riskant als ein Surface-Piercing. Jedoch hält sich ein Dermal Anchor an dieser Stelle angeblich nicht so lange. Darüber kann Dir Dein Piercer jedoch sicherlich genaueres erklären.
Bilder und Videos zum Wangenpiercing
Hier findest Du Bilder zum Thema Wangenpiercing. Hier siehst Du Videos zum Thema Cheekpiercing.
Fazit
Bei einem Wangenpiercing handelt es sich um ein außergewöhnliches und seltenes Piercing, dessen Stechen ein hohes Risiko birgt. Aufgrund dessen gibt es nur wenig Piercingstudios, die diese Piercingart anbieten. Du solltest bedenken, dass das Cheek-Piercing im Gesicht sitzt und somit immer zu sehen ist. Auch erzeugt das Dimple-Piercing an der Einstichstelle oft Grübchen. Diese bleiben sichtbar, auch wenn Du den Piercingstecker herausnimmst.
Bildernachweise: Frau mit Wangenpiercing, auch als Cheek- oder Dimplepiercing bezeichnet © etfoto - Fotolia.de, Frau mit stylischem Körperschmuck - dem Cheek Piercing. Auch Dimple- oder Wangenpiercing genannt. © etfoto - Fotolia.de