Ein Venom Piercing für das Außergewöhnliche

| youlindo
2017-11-20 15:30:00 / Gesicht piercings / Kommentare 0
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Das Venom Piercing ist eine Bodymodifikation der besonderen Art. Etwas, für die ganz Harten. Etwas, das es nur relativ selten gibt. Das Venom Piercing ist extravagant, ausgefallen, crazy. Es ist nicht einfach nur ein Piercing. Nein, das Venom ist ein Doppel-Piercing. Wer das besondere liebt, wird dem Venom Piercing verfallen und es sicherlich bald sein eigen nennen.

Venom Piercing? Was ist das?

Bei einem Venom Piercing handelt es sich um ein Doppel-Piercing durch die Zunge. Ein normales Zungenpiercing wird durch das Bindegewebe in der Zungenmitte gestochen. Die Stichkanäle des Venom Piercings hingegen verlaufen links und rechts durch die Zungenmuskeln. 

Vemon Bites Piercing

Wie wird ein Venom Piercing gestochen?

Gleich vorweg: Nicht jeder Piercer wird sich bereit erklären, Dir Venom Piercings zu stechen. Schließlich ist das Venom alles andere als ein 0815-Piercing. Lehnt ein Piercer ab, versuche bitte nicht, ihn zu überreden. Er wird auf jeden Fall seine Gründe haben. Achte darauf, dass Dein Piercer Erfahrung im Stechen von Venom Piercings hat. Ein mit dieser Piercingart nicht vertrauter und ungeübter Piercer, kann einiges an Schaden anrichten.

Ein oder zwei Termine?

Das Venom Piercing oder auch Venom bites Piercing wird links und rechts jeweils durch den Zungenmuskel gestochen. Der Ablauf des Stechens ist eigentlich genauso, wie bei einem Zungenpiercing. Eigentlich? Ja, eigentlich. Denn das Venom ist nicht nur ein Piercing, sondern zwei. Hier hast Du die Wahl, Deine Zunge gleich auf einen Rutsch mit beiden Piercings durchstechen zu lassen. Oder es ruhig angehen zu lassen und zwei Termine für Dein Venom Piercing wahrzunehmen. Empfohlen wird das Stechen des Venoms in zwei Schritten. Ein Termin für das linke Piercing, ein weiterer Termin für das rechte Piercing. Oder andersrum. Der Vorteil des Nacheinander-Stechens liegt auf der Hand. Das Stechen ist eine Verletzung der Zunge. Und eben diese schwillt dadurch an. Verteilst Du den Stechvorgang auf zwei Termine, ist jedesmal nur eine Seite geschwollen. So kannst Du die noch nicht gepiercte bzw. bereits abgeheilte Seite zum Essen nutzen. Was definitiv ein großes Plus ist.

Das Stechen des Venom Piercing

Der Stechvorgang an sich ist schnell erklärt. Im ersten Schritt sieht sich der Piercer Deine Zunge ganz genau an. Zum einen ist ein Venom Piercing nicht bei jedem Menschen anatomisch möglich. Zum anderen ist dieses Piercing nicht ganz ungefährlich. Hat der Piercer Deine Zunge für OK befunden, sucht er die ideale Stelle für Deine Piercings. Anschließend kommt die Piercingzange zum Einsatz. Mit dieser hält er Deine Zunge fest. Die runde Öffnung der Piercingzange befindet sich genau dort, wo gestochen werden soll. Und genau das ist der nächste Schritt. Das Stechen. Hierbei drückt der Piercer die Nadel durch Deine Zunge. Was an dieser Stelle, also dem Zungenmuskel, alles andere als angenehm ist. Ist der Zungenmuskel ganz durchstochen, wird die Kanüle gekürzt und der Barbell eingeführt. Die Piercingzange wird entfernt. Wichtig: Die Zunge herausgestreckt lassen! Nun schraubt der Piercingkünstler den Verschluss auf den Barbell. Und fertig ist Teil 1 des Venom Piercings. Hast Du Dich für das 2-Phasen-Piercing entschieden, bist Du nun fertig. Bis zum nächsten Termin für Piercing Nr. 2. Solltest Du Dich hingegen für das Stechen beider Piercings sofort hintereinander entschieden haben, beginnt das Prozedere jetzt nochmal von vorn. Nur eben auf der anderen Zungenseite.

Tut es weh?

Zu allererst muss man bei dieser Frage feststellen, dass Schmerz eine relative Empfindung ist. Das heißt, Schmerzen empfindet jeder Körper anders. Was den einen nur juckt, bereitet jemand anderem schon Höllenschmerzen. Wie hoch Deine eigene Schmerztoleranz ist, kannst nur Du selbst wissen. Oder es eben spätestens mit dem Venom Piercing herausfinden. Das Stechen eines Venom bites Piercings tut weh. Und zwar richtig. Wie extrem Dir die Schmerzen vorkommen werden, kann Dir allerdings vorab niemand wirklich sagen. Natürlich kommt es bei der Schmerzintensität auch darauf an, ob Du nur eines oder gleich beide Piercings setzen lässt. Eines tut weh. Zwei schmerzen noch mehr. Das Schlimmste hast Du nach dem Stechen bereits überstanden. Doch wie jede Wunde wird auch das Venom Piercing die nächsten Tage noch weh tun. Das ist normal und gehört einfach mit dazu. Doch behalte das Piercing gut im Auge (ansehen, nicht anfassen!). Kommt Dir irgendetwas komisch vor, fängt es an zu bluten, werden die Schmerzen stärker oder lassen die Schmerzen auch nach einigen Tagen nicht nach heißt es: ab zum Piercer oder noch besser zum Arzt. Natürlich gibt es auch ein paar Hilfsmittel für die Zeit während der Heilung.

Kühlen

Eiswürfel werden vor allem in den ersten Tagen Deine besten Freunde werden. Das Lutschen dieser herrlich kalten Würfel tut gut und mindert die Schwellung. Am besten verwendest Du dafür Eiswürfel aus Kamillen- oder Salbeitee.

Spülen

Mundspüllösungen wirken antibakteriell und unterstützen die Heilung. Deshalb solltest Du Deinen Mund regelmäßig damit ausspülen. Aber Achtung: nicht übertreiben!

Die Pflege des Venom Piercings

Die Pflege eines Venom bites Piercings ist schnell beschrieben:

  • an die Pflegehinweise und Tipps des Piercers halten
  • die empfohlene Mundspüllösung verwenden
  • Finger weg vom Piercing - Hygiene ist das A und O, nicht nur beim Stechen
  • Kontrolltermin wahrnehmen

Venom Piercing

Die Risiken des Piercings

Lass Dich von Deinem Piercer ausführlich beraten, bevor Du Dich endgültig für das Venom Piercing entscheidest. Bei diesem Beratungstermin bekommst Du Tipps und Hinweise für die Heilungsphase und Informationen zum Stechvorgang. Das allerwichtigste jedoch: der Piercer wird Dich über die Risiken aufklären. Diese sind zum Beispiel

Blutungen

Verwechsel das Venom nicht mit einem normalen Zungenpiercing. Während dieses eine saubere Angelegenheit ist, kann es beim Venom Piercing anfangen zu bluten. Dies liegt darin begründet, dass hier durch den Zungenmuskel gestochen wird. Und durch eben diesen verlaufen Adern. Wird eine davon mit der Nadel getroffen, fängt es an stark zu bluten. Im Normalfall lässt die Blutung bald wieder nach. Sollte es nach 20 Minuten immer noch Bluten: ab zum Arzt, denn dann wurde eine Ader getroffen.

Beeinträchtigung im Bezug auf den Geschmackssinns

Zuerst die gute Nachricht: dass durch das Venom Piercing der Geschmackssinn vollständig verloren gehen kann, ist Quatsch. Die für das Geschmacksempfinden verantwortlichen Geschmacksknospen sind über die gesamte Zunge verteilt und in verschiedene Areale aufgeteilt. Zum Beispiel: bitter = hinten, sauer = seitlich und vorne. Um das Geschmacksempfinden völlig auszuschalten, müssten auf einen Schlag alle Geschmacksknospen zerstört werden. Das ist durch ein Piercing nicht möglich. Zudem weiß ein professioneller Piercer mit Erfahrung, wo er genau stechen muss und darf. Aber: Dein Geschmacksempfinden kann sich verändern.

Beeinträchtigung im Bezug auf das Gefühl

Und nochmal eine gute Nachricht: auch der Irrglaube, dass Deine Zunge aufgrund eines Venom Piercings komplett ihr Gefühl verlieren kann, ist Quatsch. Ja, es kann beim Stechen ein Nerv getroffen werden. Ja, das ist schmerzhaft. Aber: betroffen sind dann lediglich bestimmte Areale. Eben diese, für welche der getroffene Nerv zuständig war.

Das Venom Piercing und sein Preis

Kommen wir zum finanziellen Teil. Dass das Piercing nicht kostenlos ist, ist klar. Wichtig zu wissen ist jedoch auch, dass der Piercingpreis variiert. Und zwar von Studio zu Studio und von Region zu Region. So mancher Piercingstudios verlangt einen Pauschalpreis, in welchen die Kosten für den Piercingschmuck bereits enthalten sind. Andere Piercer verlangen hingegen je nach Schmuckart unterschiedliche Preise.

Ein Durchschnittspreis?

Für das Stechen eines Venom Piercings kannst Du heoretisch mit einem Preis um die 90,- € bis 120,- € rechnen. Doch bitte, lass den Preis nicht ausschlaggebend für die Wahl des Piercingstudios sein. Viel wichtiger als der Piercingpreis ist die Erfahrung des Piercers und die Hygiene im Studio. Denn schließlich ist das Venom Piercing nicht ganz ungefährlich. Und Gesundheit ist nunmal das höchste Gut. Wie sieht es bei euch aus? Hat jemand ein Venom Piercing? Erzählt, wie war es?

Bildernachweis: Venom bites piercing 2© GorillaWarfare - Wikimedia Commons,  venom bites piercing © GorillaWarfare - Wikimedia Commons